Piezoelektrische Geräte werden oft für die präzise Entfernung von Knochen- oder Zahngewebe eingesetzt. Im Vergleich zu herkömmlichen chirurgischen Instrumenten, die auf rotierenden Bohrern basieren, bieten piezoelektrische Geräte den Vorteil, dass sie nur das Gewebe angreifen, für das sie programmiert oder konstruiert wurden. Dadurch können sie präzise Schnitte durchführen, ohne umliegendes Gewebe zu beeinträchtigen.
Insgesamt kann die piezoelektrische Chirurgie dazu beitragen, die Behandlung für Patienten angenehmer zu gestalten und Ängste zu reduzieren.
Ein Beispiel für die Anwendung von piezoelektrischer Chirurgie ist die Entfernung von Zahngewebe, wie sie bei Zahnextraktionen oder bei der Präparation für Implantate erfolgt.
Piezoelektrische Chirurgie ist eine Bereicherung der bisherigen chirurgischen Methoden zur Abtragung von Hartgeweben wie Knochen oder Zahnsubstanz. Bei den herkömmlichen Methoden zur Knochenabtragung oder Zahndurchtrennung mit einem sich drehenden Bohrer (Umdrehungen ca. 600-35000 pro Minute) sind sensible Nachbarstrukturen wie Nerven und Blutgefäße besonders gefährdet. Folgen könnten z.B. eine taube Unterlippe oder starke Blutungen sein.
Die einzigartige Technik der piezoelektrischen, selektiven Schnittführung schneidet dagegen präzise nur harte Gewebe wie Knochen. Gleichzeitig werden sensible Weichgewebe wie Nerven, Gefäße, Zahnfleisch oder z.B. auch die Kieferhöhlenschleimhaut zuverlässig geschützt. Im Prinzip kann diese Schnitttechnik mit einer oszillierenden Gipssäge beim Gipsabnehmen verglichen werden.